Anhang B. Einstellungen des DBMS. Parameter der DBMS-spezifischen Treiber

Zur Anzeige der Struktur der Datenbank des Dr.Web Servers können Sie das SQL-Skript init.sql verwenden, das sich im Unterverzeichnis etc vom Installationsverzeichnis des Dr.Web Servers befindet.

Als Datenbank des Dr.Web Servers können folgende DBMS eingesetzt werden:

Eingebettetes DBMS

Externes DBMS

Eingebettetes DBMS

Beim Konfigurieren des Zugriffs auf ein eingebettetes DBMS werden zur Speicherung und Verarbeitung von Daten die in der Tabelle unten aufgeführten Parameter verwendet.

Eingebettetes DBMS

Name

Standardwert

Erläuterung

DBFILE

database.sqlite

Pfad zur Datenbankdatei

CACHESIZE

2000

Cachegröße der Datenbank in Seiten

SYNCHRONOUS

FULL

Schreibmodus beim Speichern von Änderungen auf dem Datenträger:

FULL – vollständig synchrones Schreiben auf den Datenträger

NORMAL – synchrones Schreiben kritischer Daten

OFF – asynchrones Schreiben

Als integriertes DBMS wird das vom Server ab Version 10 unterstützte eingebettete Datenbanksystem SQLite3 bereitgestellt.

Externes DBMS

Als externe Datenbank des Dr.Web Servers können folgende DBMS eingesetzt werden:

Oracle DBMS. Einstellungen dieses DBMS werden im Anhang B2. Oracle-Datenbanktreiber konfigurieren detailliert beschrieben.

PostgreSQL DBMS. Einstellungen dieses DBMS werden im Anhang B3. Verwendung des PostgreSQL-DBMS detailliert beschrieben.

Microsoft SQL Server/Microsoft SQL Server Express. Für den Zugriff auf die DBMS-Daten können ODBC-Treiber verwendet werden (Konfiguration der Einstellungen des ODBC-Treibers für Windows wird im Anhang B1. ODBC-Treiber konfigurieren beschrieben).

Obwohl Microsoft SQL Server 2008 und neuere Versionen immer noch unterstützt werden, empfiehlt es sich, Microsoft SQL Server 2014 oder höher zu verwenden.

 

Microsoft SQL Server Express Datenbank ist generell nicht empfehlenswert für ein Antivirus-Netzwerk mit mehr als 100 Workstations.

 

Wenn Sie Microsoft SQL Server als externe Datenbank für einen unter einem UNIX-basierten Betriebssystem laufenden Server verwenden wollen, müssen Sie berücksichtigen, dass keine ordnungsgemäße Verbindung über FreeTDS-ODBC-Treiber garantiert werden kann.

 

Wenn Warnungen oder Fehler beim Betrieb des Dr.Web Servers, der auf Microsoft SQL Server über ODBC zugreift, auftreten, stellen Sie sicher, dass Sie jeweils die aktuelle Version des DBMS verwenden.

Auf der Website von Microsoft unter https://docs.microsoft.com/en-us/troubleshoot/sql/general/determine-version-edition-update-level erfahren Sie, wie Sie die Updateebene von SQL Server ermitteln und ob neue Updates für Ihre Version zur Verfügung stehen.

Um bei der Verwendung von Microsoft SQL Server mit der Standard-Transaktionsisolationsstufe (READ COMMITTED) die Zahl von Sperren zu minimieren, empfiehlt es sich, den Parameter READ_COMMITTED_SNAPSHOT zu aktivieren. Führen Sie hierzu den folgenden Befehl aus:

ALTER DATABASE <Datenbankname>
SET READ_COMMITTED_SNAPSHOT ON;

Die Voraussetzungen hierfür sind, dass der Befehl im impliziten Transaktionsmodus (implicit) ausgeführt wird und es nur eine einzige Serververbindung besteht.

Empfehlungen zur Auswahl einer optimalen Datenbank

Damit die eingebettete Datenbank ihre Aufgaben funktionsgerecht bewältigt, sollten nicht mehr als 200–300 Workstations mit dem Server verbunden sein. Wenn der Rechner, auf dem Dr.Web Server installiert ist, über ausreichend leistungsfähige Hardware verfügt und einer geringen Auslastung durch andere Prozesse ausgesetzt ist, können bis zu 1000 Workstations verbunden werden.

Anderenfalls sollte eine externe Datenbank verwendet werden.

Beim Einsatz einer externen Datenbank und wenn mehr als 10000 Workstations mit dem Server verbunden werden müssen, ist es empfehlenswert, die folgenden minimalen Anforderungen einzuhalten:

Prozessor mit Taktfrequenz von 3 GHz

Mindestens 4 GB Arbeitsspeicher für den Dr.Web Server und mindestens 8 GB Arbeitsspeicher für den Datenbankserver

UNIX-basiertes Betriebssystem

Bei der Auswahl zwischen einer eingebetteten und einer externen Datenbank müssen Sie einige DBMS-spezifische Besonderheiten berücksichtigen:

In großen Antivirus-Netzwerken (mit mehr als 200–300 Workstations) empfiehlt es sich, eine externe DB zu verwenden, da eine externe DB stabiler im Vergleich zu einer eingebetteten DB ist.

Beim Einsatz einer eingebetteten DB sind keine weiteren Komponenten erforderlich. Diese ist für die gängigsten Anwendungsfälle empfohlen.

Um eine eingebettete Datenbank zu bedienen, braucht der Administrator keine Kenntnisse über Datenbankverwaltung. Diese ist daher eine optimale Lösung für kleine und mittelgroße Antivirus-Netzwerke.

Der Einsatz einer externen Datenbank ist dann sinnvoll, wenn ein direkter Zugriff auf die Datenbank erforderlich ist. Für den Zugriff auf die Datenbanken können standardisierte APIs, wie etwa OLE DB, ADO.NET oder ODBC, verwendet werden.